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  Konrad in Tiflis
  September
 

26.9.2010

Ein Wochenende am Schwarzen Meer

Ein wunderschönes Wochenende geht zu Ende. Ich sitze im Bus von Batumi zurück nach Tiflis. Es war ein wirklich einmaliges Wochenende, mit vielen Erlebnissen und auch einigen Überraschungen. Ich bin richtig glücklich, dass ich mitgefahren und nicht hier geblieben bin um erst einmal zu entspannen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Es war ein wirklich tolles Erlebnis! Batumi ist eine echt tolle Stadt und das Wetter war zumindest am zweiten Tag auch optimal.

Aber fange ich von vorne an. Freitag ging das spontane Abenteuer ja los. Nachdem wir uns zum richtigen Bahnhof durchgefragt hatten und dann auch irgendwann die richtige Marschrutka (georgischer Kleinbus, der wie ein Linienbus funktioniert) gefunden hatten, fuhren wir gegen halb zehn los. Die Hinfahrt war ehrlich gesagt echt beschissen. Wegen einer Familie mit Kindern wurden wir vier, also Sabrina, Jessica, Kai und ich auseinandergesetzt. Ich durfte mich zwischen zwei etwas kräftigere Männer zwängen, die beide auch nicht sonderlich gut rochen. Später missbrauchte mich der eine von beiden auch noch als Kopfkissen und ließ sich auch nicht wecken. Die heiße Luft im vollständig gefüllten Bus war natürlich auch nicht die Beste. Aber ich hatte noch das Glück ganz hinten im Gang zu sitzen, sodass ich wenigstens meine Beine austrecken konnte. Deshalb will ich mich eigentlich nicht beschweren. Jetzt auf der Rückfahrt merke ich, was für ein Luxus Beinfreiheit bedeutet. Letztendlich sind wir jedenfalls, ich glaube ungefähr um drei gut in Batumi angekommen.

Von der Marschrutka-Ausstiegsstelle nahmen wir dann ein Taxi, welches uns zu unserem angeblichen Hotel führen sollte. Als das Taxi dann aber vor einem alten Segelschiff hielt, waren wir alle etwas verwirrt und befanden, dass sich der Taxifahrer nur verfahren haben konnte. Doch es stellte sich schnell heraus, dass wir tatsächlich auf dem Schiff übernachten würden. Zunächst skeptisch begutachteten wir die Kapitänskabine, die wir noch von 100 auf 80 Lari herunterhandeln konnten. Letztendlich fanden wir unsere zweitägige, schwimmende Unterkunft dann aber doch richtig gut. Am gleichen Abend bin ich dann noch mit Kai und zwei Georgiern vom Schiff einkaufen gefahren, weil es nichts zu trinken an Bord gab. In der Zwischenzeit hatten Jessy und Sabrina die erste Kakerlake entdeckt. Diese wurde dann aber umgehend mit dem von uns zuvor gekauften Insektenspray eliminiert. Da niemand von uns schon schlafen wollte, setzten wir uns noch zusammen und schliefen erst im frühen Morgengrauen ein.

Demzufolge standen wir Samstag etwas später auf. Trotz nicht so schönem, nebligen, aber immerhin warmen Wetter wollten wir zum Strand, uns wenigstens ans Wasser setzen. So sind wir dann einfach die Küste entlang in eine Richtung gelaufen. Leider stellte sich erst spät heraus, dass dies die Falsche war. Der Strand, an den wir wollten war in der anderen Richtung, sodass wir dann einfach ein Taxi genommen haben. Endlich angekommen frühstückten wir, am späten Nachmittag, dann an einem kleinen Strandimbiss. Nach kurzem Aufenthalt am Strand hatte Kai dann die Idee wieder in einer Sportbar Fußball zu schauen. Da hatte ich natürlich nichts dagegen. So ließen wir beide Mädchen allein am Strand zurück und wollten uns später dann bei uns auf dem Schiff treffen. Dass dies in Georgien keine gute Idee war, die Mädchen allein zu lassen, haben wir an diesem Abend mitbekommen. Im nachhinein hatte ich dann doch ein relativ großes schlechtes Gewissen. Vor allem, wegen einem Fußballspiel, es ärgert mich schon. Ein großer Fußballfan bin ich ja eigentlich nicht. Aber egal es ist nunmal passiert wie es passiert ist. Doch diese Geschichte erzähle ich lieber nur auf Anfrage. Ich ging dann mit Kai also in eine Art Kasino, in dem auch das Spiel Bayern-Mainz übertragen wurde. Nach genauer Passkontrolle, bei der nur ich meinen Pass vorzeigen konnte, weil Kai seinen zuhause gelassen hatte, wurden wir dann trotzdem beide herein gelassen und konnten uns über die 1:2 Niederlage der Bayern freuen. Irgendwie fühlte ich mich dort trotzdem fehl am Platz. Allen dort ging es eigentlich nur um ihre Wetten und nicht um das Spiel an sich. Als das Spiel vorbei war gingen wir dann nichtsahnend nachhause… Ich habe mit Kai dann an dem Abend jedenfalls noch in einem erstklassigen Restaurant, in das wir uns erst gar nicht getraut haben, weil es so teuer aussah, gut gegessen und Bier getrunken. Insgesamt für 26 Lari, also 11 Euro für uns zwei. Wir hätte nie erwartet, dass man dort so billig essen konnte. Ich habe erst vermutet das die Preise in der Karte Euro gewesen waren, aber es waren tatsächlich Lari.

Heute Morgen herrschte dann bei vielen etwas Katerstimmung. Doch wir hatten Hunger und Durst, sodass wir uns aus dem Bett quälten und auf die Suche nach einem guten Ort für ein Frühstück machten. Leider hatte das Restaurant vom Vorabend nichts zu essen für uns, weshalb wir erst einmal nur kurz vor Ladenschluss etwas zu trinken kaufen konnten. Später haben wir dann noch ein bisschen gegessen. Da heute, am Sonntag, in Batumi echtes Sonntagswetter herrschte, gingen wir dann alle noch im Schwarzen Meer baden. Die Sonne schien und es war keine Wolke am blauen Himmel. Es wurde richtig heiß. Deshalb beschlossen wir, statt wie auf der Hin-Tour mit der Marschrutka, die wahrscheinlich zu einer Sauna werden würde, mit dem Zug zu fahren. Als wir die Sachen gepackt hatten und irgendwann am Bahnhof ankamen stellten wir  aber fest, dass der nächste Zug erst um Mitternacht nach Tiflis aufbrechen würde. So bestand also doch wieder nur die Möglichkeit mit einer Marschrutka zu fahren. Doch dazu mussten wir erst einmal vom Bahnhof zum Startplatz des Kleinbusses kommen. Da unser Taxifahrer aber nicht wusste wo es lang ging, stieg ein weiterer Taxifahrer als sechste Person ins Auto und wir fuhren los. Auf halber Strecke sind wir dann tatsächlich von der Polizei angehalten wurden, die dem Taxifahrer wahrscheinlich seinen Führerschein wegnahm. Doch nach kurzer Diskussion ging es dann zu sechst weiter und wir kamen gut an der Maschrutka-Haltestelle an. Wir mussten auch nicht mehr lange warten, es ging gleich los zurück nach Tiflis.

Jetzt sitze ich hier wieder im vollbesetzen Kleinbus. Trotz Knieschmerzen, wegen der nicht vorhandenen Beinfreiheit, ist die Fahrt doch deutlich angenehmer als auf der Hinfahrt. Es laufen ab und zu ein paar Tiere auf der Straße, gerade eben kam wieder ein deutscher Schlager im Radio, aber sonst gibt es nicht viel Besonderes. Ich merke gerade, dass ich schon wieder zwei Seiten vollgeschrieben hab. Ich fasse mich also besser kurz, ihr müsst das ja auch noch alles lesen. Wobei, ihr lest das ja freiwillig. Es war auf jeden Fall ein tolles Wochenende! Ich bin richtig glücklich, dass ich nicht zuhause geblieben bin. Aber jetzt bin ich auch erst einmal müde und freue mich auf mein Bett, dass ich voraussichtlich nicht vor um 11 erreichen kann, weil der Bus noch bis halb 11 unterwegs ist. Ich versuche jetzt noch ein bisschen zu schlafen. Schöne Grüße aus Georgien! Ich denke ich werde dann spätestens nächstes Wochenende, wenn ich in Kazbegi im Kaukasus gewesen bin, wieder etwas zu berichten haben! Macht´s gut und schreibt mir ja weiter so viele E-Mails wie bis jetzt! Ich freu mich wirklich wenn ich Nachrichten aus der Heimat bekomme! Liebe Grüße und Tschüss erstmal!







23.9.2010

Der Alltag beginnt...

So langsam neigt sich meine erste Arbeitswoche an der 52. Schule in Tiflis dem Ende entgegen. In den letzten Tagen konnte ich mich schon ein bisschen eingewöhnen, in das Leben hier. Trotzdem ist es immer noch spannend, denn es gibt jeden Tag etwas Neues. Heute zum Beispiel war ich auf dem größten Markt in Tiflis. Der ist einfach riesig und hat echt das Potential, dass man sich völlig verirrt, weil man nie genau weiß, wo man gerade ist. Es gibt dort wirklich alles! Und mit „Alles“ meine ich auch „Alles“! Es gibt tausende kleine Stände, wo man Lebensmittel, Kleidung, alle möglichen Werkzeuge, Baumaterialien, Elektronikartikel und wirklich alles was man sonst noch braucht kaufen kann. Sie haben dort sogar lebende Mini-Schildkröten und Vögel verkauft. Jedenfalls war ich heute den ganzen Nachmittag dort einkaufen. Wir haben jetzt endlich einen Duschvorhang (Bis jetzt haben wir jedes Mal beim Duschen das Bad unterwassergesetzt.) und ich habe eine Verteilersteckdose gekauft, weil wir in der Wohnung nur eine Steckdose pro Zimmer haben. Ansonsten hab ich noch eine gute Salami, Brot und ne Zahnpastatube geholt. Jedenfalls bin ich jetzt erst einmal mit alle wichtigen Sachen eingedeckt.

Die Schule wo ich arbeite ist ungefähr 20 Minuten mit der Metro von meiner Wohnung entfernt. Das ist ganz angenehm, weil ich so morgens noch ein bisschen Zeit zum ausschlafen in der Metro hab. Abends fahre ich dann meistens mit dem Bus zurück, weil der einfach schneller ist und ich so auch mehr von der Stadt sehe. Die Deutschlehrerinnen (es gibt nur einen Deutschlehrer und das ist Wolle) sind alle wahnsinnig freundlich. Sie freuen sich immer wenn ich mit im Unterricht sitze und kurz etwas über mich erzähle oder sie mich in den Unterricht einbauen können. Im Moment mache ich noch nicht viel mehr. Auch so ist die Schule ganz schön, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht so wirkt. Es herrscht noch (ein wenig) Chaos, aber der soll sich im Verlaufe des Schuljahres noch legen. Vor allem ist es in der Schule aber laut! Die viele Klassen sind schon nicht gerade leise, einige Lehrer reden trotzdem nochmal um einiges lauter. Da kommt selbst ein gewisser Informatiklehrer aus meinem früheren Gymnasium (ich denke wer ihn kennt, weiß wer gemeint ist) nicht heran. Die Klassenräume sind teilweise richtig klein. Manchmal ist es extrem schwer alle Schüler in ein Zimmer zu bekommen. Der Unterricht funktioniert trotzdem sehr gut. Teilweise war ich echt beeindruckt von den Deutschkenntnissen der Schüler. Auf jeden Fall ist es spannend den Arbeitsplatz Schule mal aus einem anderen Blickwinkel zu erleben. Morgen setze ich mich mal für eine Stunde mit in den Georgischen Matheunterricht, das wird bestimmt auch lustig. Ich freue mich schon darauf, wenn ich vor der Klasse bald meine eigenen Ideen verwirklichen kann. Im Moment sitze ich ja meisten nur passiv im Unterricht. Ich bin jedenfalls wirklich glücklich mit meiner Schule. Ich wurde richtig herzlich aufgenommen und im Prinzip hätte es wirklich nicht besser laufen können.

Gestern Abend wollten wir dann noch in einer Sportbar Fußball schauen gehen. Leider stellte sich, dann im richtigen Ortsteil angekommen heraus, dass es die Sportbar die wir suchten nichtmehr gab. So mussten wir dann noch lange mit dem Taxi durch die Stadt fahren, um schließlich kurz vor Ende der ersten Halbzeit ein Sportcafé zu finden, welches unseren Ansprüchen genügte und in welches wir auch mit kurzen Hosen hereingelassen wurden. So konnten wir dann schließlich doch noch in Ruhe das Spiel der Dortmunder gegen Kaiserlautern, bei einem gemütlichen Bier genießen. Nach Spielende, welches hier in Georgien ja 2 Stunden später stattfand, ging es dann mit dem Taxi wieder zurück nach Hause. Insgesamt haben wir an diesem Abend für die Taxifahrten 18 Lari bezahlt. Das sind umgerechnet ungefähr 7 Euro. Für georgische Verhältnisse für ein Taxi extrem teuer. Aber auch solche Erfahrungen muss man machen, und da wir den Preis ja durch 3 teilen konnten war es gar nicht schlimm. Jedenfalls werde ich jetzt beim nächsten Mal vorher den Preis aushandeln, bevor ich in ein Taxi steige. Die Hilfsbereitschaft der Georgier ist mir an diesem Abend aber besonders bewusst geworden. Den Mann zum Beispiel, den wir im Bezirk der nichtvorhanden Sportbar nach dem Weg zu dieser fragten, sagte uns zwar dass er keine Ahnung hatte wo diese sich befinden könnte. Er nahm uns aber spontan mit und fragte ein paar andere Leute ob sie denn wüssten wo unsere Bar sein könnte. Als diese logischerweise auch nicht wusste wo sich in der Umgebung eine Sportbar befinden könnte, begleitete der Mann uns sogar noch zum Taxi. Auch später der Türsteher, welcher uns mit kurzen Hosen nicht in das Restaurant lassen wollte, zeigte uns dafür auf der anderen Straßenseite das Sportcafé in der wir uns schließlich niederließen. Ich weiß nicht ob uns in Deutschland genauso geholfen worden wäre. Jedenfalls war es ein schöner Abend und wir konnten uns natürlich auch über den 5:0 Sieg des BVB freuen.

Insgesamt geht es mir gut hier, auch wenn mein Magen gestern früh wahrscheinlich doch Probleme mit der Essensumstellung hatte. Jetzt geht es mir schonwieder besser. Das georgische Essen finde ich echt lecker! Besonders das Schaschlik schmeckt super! Nur die Chatschapuri, das sind Teigtaschen mit Käse, schmecken mir nicht so gut. Bei der Hitze hier in Tiflis esse ich auch gerne mal ein Eis. Das ist wahrscheinlich nicht allzu typisch georgisch, schmeckt aber trotzdem =)

So, jetzt ist wieder erst mal genug geschrieben. Ich muss heute noch sehr viel für morgen Vorbereiten. Ich möchte ein kleines Projekt über Karl May machen, den hier niemand kennt. Da werde ich noch ein bisschen Zeit brauchen alles Vorzubereiten. Ich berichte dann später wie das Projekt angekommen ist. Jetzt erst einmal ganz liebe Grüße nach Deutschland! Ich hoffe es geht euch allen gut!

 






19.09.2010

Angekommen…

So, jetzt bin ich da in Georgien, inzwischen schon 2 Tage. Und ich  habe schon so viel erlebt, dass ich gar nicht weiß, wie ich das alles erzählen soll. Es ist wirklich schön hier in Tiflis. Es gibt so viele tolle Sehenswürdigkeiten, von denen ich bis jetzt erst einen Bruchteil gesehen habe. Die Leute hier sind echt alle supernett. Ich versuche mich im Moment noch, wenn ich muss, mit einem Mischmasch aus Englisch und Russisch zu unterhalten. Dass klappt eigentlich ganz gut. Aber im Prinzip war ich bis jetzt immer nur mit Deutschen unterwegs, sodass ich noch nicht so viel Englisch oder Russisch gebraucht habe. Im Moment fühle ich mich irgendwie von den ganzen, vielen Erlebnissen auf einmal erschlagen. Es ist einfach so viel neues was man hier mitbekommt. Es ist alles ein riesiges Erlebnis, aber jetzt merke ich doch irgendwie, dass ich langsam erstmal Ruhe bräuchte. Ich hoffe die nächsten Tage laufen ruhiger ab, wobei ich das im Moment eher bezweifle.

Morgen geht es dann zum ersten Mal in die Schule. Ich bin ja schon mal gespannt wie die Leute dort sind. Hoffentlich sind die Lehrer und Schüler dort genauso nett wie die Georgier, die ich bis jetzt getroffen habe. Aber ich denke, das wird schon alles klappen.

Ich habe schon relativ viele Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum gesehen. Gestern haben wir gleich  nach unserer Landung, nach einem typischen, georgischen Essen, eine kleine Stadtführung bekommen. Da haben wir dann bei der Gelegenheit auch schon eine Metro Prepaid-Karte gekauft. Metro fahren ist hier richtig billig. Angekommen sind wir übrigens über die George W. Bush Straße. Eine riesige Fernverkehrsstraße vom Flughafen in die Stadt, die ihren Namen nur deshalb trägt, weil Herr Busch vor wenigen Jahren einmal auf dieser Straße nach Tiflis gefahren ist. Was ich als erstes noch richtig genial fand, waren die Ampeln, die anzeigen wie lange noch eine Rot- oder Grünphase dauert. Ansonsten war auffällig, dass fast nur deutsche Automarken auf den Straßen unterwegs waren. Allerdings sind die meisten Auto hier auf den Straßen kaum noch verkehrstauglich, aber solange sich ein Fahrzeug irgendwie vorwärts bewegt wird es hier gefahren.

Heute habe ich erst mal bei Wolle übernachtet. Einem Deutschlehrer aus meiner Schule, der auch meine Kontaktperson hier in Georgien ist. Mit dem war ich dann, vormittags bei irgendeiner kirchlichen Veranstaltung. Das war ganz interessant, weil dort einfach aus irgendeinem Grund sehr viele Deutsche waren. Ich glaube, das war auch früher einmal eine deutsche Kirchgemeinschaft. Jedenfalls hatte die Kirche irgendetwas mit Deutschland zu tun, deshalb waren viele Deutsche da. Danach sind wir gleich die Wohnung anschauen gegangen. Die erste von zweien. Die Wohnung an sich war eigentlich ganz gut. Vor allem nicht schlecht gelegen für mich, und auch groß. Aber mir war sie schon fast zu groß. Und irgendwie fand ich sie auch ungemütlich und sie war sehr dunkel. Außerdem gab es keine Heizung, was ich auch nicht so gut fand, auch wenn man uns sagte, dass das kein Problem wäre, weil es in der Wohnung nicht so kalt werden würde. Also sind wir dann erst einmal weitergegangen, uns die zweite Wohnung anzugucken. Die war dann echt der Hammer! 4 Zimmer auf 2 Etagen. Einen super Balkon. Auch sonst war alles schön in der Wohnung und sie wirkte auch deutlich heller und schöner als die erste Wohnung. Außerdem ist sie genau im Zentrum gelegen, sodass wir sofort zusagten. Ja, jetzt wohne ich hier, mit Magnus, Kai und Christoph. Es hat alles super geklappt, auch die Vermieterin war sehr nett. Ich habe mich dann noch etwas länger mit ihr unterhalten, weil ich etwas eher in der Wohnung war als die Anderen, weil Wolle, bei dem meine ganzen Sachen waren, noch irgendwo hinmusste. Jetzt bin ich auf jeden Fall happy so ein Glück gehabt zu haben, so eine tolle Wohnung im Zentrum zu bekommen.

So, ich denke das reicht jetzt erst einmal mit dem ersten Bericht aus Georgien. Mir kommt es irgendwie vor, als würde ich die ganze Zeit nur irgendwelche Fakten von Eindrücken wirr aneinander reihen und das meiste vergessen. Aber im Moment kann ich die ganzen Sachen, die ich schon erlebt habe hier, selbst noch nicht ganz erfassen, geschweige denn irgendwie geordnet wiedergeben. Also erst einmal wunderschöne Grüße an alle, aus dem sonnigen Tiflis bei rund 25 Grad! Ich hoffe es geht euch allen gut. Ich freue mich riesig über die vielen Mails die ich schon bekommen habe und hoffentlich auch weiter bekomme!

 






15.9.2010

Alles hat ein Ende…

…auch ein Vorbereitungsseminar am Werbellinsee. Ich sitze gerade im Zug von Berlin, erst einmal zurück in die Heimat und stelle fest, dass die letzten 10 Tage wie im Flug vergangen sind. Es war eine wirklich schöne Zeit, in der ich viele neue Freunde kennen gelernt habe. Auch wenn, einige Tage mit ständigen Seminaren anstrengend waren, habe ich so manches über Georgien und meine Aufgaben als kulturweit-Freiwilliger an der Schule dazugelernt. Ich hab wirklich das Gefühl, dass ich optimal auf Georgien vorbereitet bin. Auch manche Befürchtungen wie zum Beispiel, dass es in Georgien im Winter sehr kalt wird, konnten erfolgreich wiederlegt werden. Der Winter in Georgien ist in etwas so wie hier in Deutschland. Im Moment ist es irgendwie ein komisches Gefühl im Zug zu sitzen und den Eindruck zu haben dass es vorbei ist, gleichzeitig weiß man, dass es erst noch beginnt.

Gestern stand noch der Besuch im Auswärtigen Amt in Berlin an. Da wir schon um 9 angemeldet waren hieß dass zeitig aufzustehen. So klingelte mein Wecker 6.30 Uhr, damit ich noch Brötchen schmieren konnte und rechtzeitig am Bus war.  Nachdem unser Bus mit einer kleinen Verspätung in Berlin ankam, mussten wir am Eingang des Auswärtigen Amtes routinemäßig eine Sicherheitsschleuse passieren. Danach machten wir noch ein Gruppenfoto und hörten uns anschließend Diskusionen über verschiedene Themen, zum Beispiel „Kultur“ an.  Beim Mittag hatten wir das Pech, dass der Botschafter von Georgien leder keine Zeit für uns hatte. So mussten wir warten bis die nächste Diskussionsrunde, diesmal mit dem Chef der Berlinale eingeleitet wurde. Das Gespräch mit Herrn Kosslick war schon beeindruckend. Er hatte zu allen Fragen klare Antworten, was ihn sympathisch machte. Nachmittags war ich dann noch im KadeWe wo ich ein paar Geschenke gekauft habe. Leider war es dort aber nicht möglich ein einfaches Passfoto zu machen, sodass ich jetzt keinen kulturweit-Freiwilligenausweiß habe. Dafür habe ich jetzt ein riesengroßes Bild von mir aber 2,50 € weniger. Ärgerlich aber nicht schlimm.

Abends war dann die Abschlussparty. Diese musste bloß erst einmal von uns organisiert werden, sodass wir dekorierten, Sitzecken verschoben und Lampen aufstellten um den Raum noch etwas zu verschönern. Zu Beginn war bloß, bis um 10 so gut wie niemand da, was mich dazu verleitete mit Hanna (aus meiner Homezone) zu wetten, dass die Tanzfläche bis um 11 niemals voll würde. Leider füllte diese sich dann so gegen halb 11 schlagartig, sodass ich heute Morgen Hannas Zimmer ausfegen musste. Heute war dann die Stimmung relativ am Boden, weil wir die neu gefundenen Freunde schon wieder verabschieden mussten. Ich bin froh, dass ich jetzt noch einmal nachhause kann und noch nicht ins Flugzeug nach Georgien gestiegen bin. So hab ich vielleicht die Chance ein bisschen zu entspannen und vor allem allen auf Wiedersehn zu sagen.








13.9.2010

Impressionen vom Vorbereitungsseminar

Heute ist schon wieder Montag. Dass heißt: Eine Woche am Werbellinsee ist schon vorbei und es bleiben nur noch 2 Tage, um die tolle Stimmung hier zu genießen. Auch die neu gefundenen Freunde muss ich übermorgen schon wieder verabschieden. Übermorgen besuche ich auch noch meinen Opa in Jena. Ich hoffe dass es ihm schon wieder besser geht. Generell merke ich gerade, dass die nächste Woche die wahrscheinlich Wechselhafteste und Ereignisreichste in meinem bisherigen Leben wird! Morgen fahre ich ins Auswärtige Amt und treffe unter anderem den Chef der Berlinale. Übermorgen ist dann die Abreise vom Seminar. Am Donnerstag hat mein kleiner Bruder Geburtstag. Freitags muss ich mich unter anderem, schweren Herzens, von meiner Freundin verabschieden. Denn am Abend geht es schon mit der Familie in die Nähe von München, damit ich am Samstag dann pünktlich am Flughafen in München bin. Am 18.9, halb 10 geht es dann los nach Tiflis! Schon am Sonntag werde ich, mit meinen WG-Kollegen, unsere neue Wohnung besichtigen. In genau 7 Tagen, also nächsten Montag, werde ich meinen ersten Arbeitstag an der neuen Schule in Tiflis haben. Aber jetzt erst mal Schluss mit der Zukunft, ihr wollt ja wissen wie es mir im Moment geht.

Ich fühle mich hier richtig glücklich am Werbellinsee. Hier lebt man irgendwie in einer eigenen Welt, man bekommt außer dem, was man in den täglich neuen Zeitungen, die kostenlos zur Verfügung gestellt sind, wenig mit. Langsam habe ich mich an den Alltag, hier im ehemaligen Pionierlager gewöhnt. Aber scheinbar haben sich auch die anderen an meine Gewohnheiten gewöhnt. Denn als ich heute keinen Fleischsalat auf dem Teller hatte (was daran lag, dass keiner da war), wurde ich sofort von mehreren Leuten aus meiner Homezone gefragt was denn mit mir los sei. Dieses Beispiel zeigt einfach, finde ich, wie sehr die Homezone in der kurzen Zeit von 1 Woche wirklich zu einer Art Familie geworden ist. Mit Matze haben wir auch einfach einen super Trainer und so freut sich eigentlich jeder von uns auf die klasse Zeit, auch wenn abends alle immer ein kleines bisschen geschafft sind. Es gibt hier vom Vorbereitungsseminar einfach  schon so viel zu erzählen, dass ich einfach gar nicht weiß wo ich anfangen soll und ob euch das alles überhaupt interessiert. Am besten schreibt ihr mir eine E-Mail wenn ihr noch mehr wissen wollt. Nur um ein paar Highlights aufzuzählen: Gestern hatten wir einen Open Space Tag, an dem ich mit ein paar anderen ein multilinguales Theaterstück einstudiert haben. Gestern war auch ein teilweise richtig beeindruckender Kulturabend. Wir haben eigentlich jeden Tag Volleyball gespielt. Heute habe ich ein neues tolles Spiel namens „Werwolf“ kennengelernt. Sonst war ich oft im Kino zu echt beeindruckenden Filmen. Ich könnte noch so viel schreiben, aber dann passt der Bericht wie letztes Mal wieder nicht auf die Startseite. Also fasse ich mich kurz. Das Vorbereitungsseminar ist  klasse!
 


 


 10.09.2010

Zwischenbericht vom Vorbereitungsseminar

Heute ist Freitag und die Hälfte des Vorbereitungsseminars ist schon vorbei. Es ist einfach toll hier immer neue Leute kennen zu lernen. Vor allem die Homezone ist inzwischen echt zu einer Art Familie geworden. Zumindest macht es richtig Spaß mit den Leuten dort und wir kennen uns jetzt alle schon ganz gut. Aber auch mit meinen „Georgiern“ komm ich super klar und wir machen viele Sachen zusammen. Abends gucken wir oft irgendwelche Filme an. Die meisten fand ich richtig gut, auch wenn ich mir manche Dokus zuhause wahrscheinlich nie angeschaut hätte. In den letzten Tagen hatten wir auch oft Workshops um das Gastland besser kennen zu lernen. Dabei gab es häufig sehr unterschiedliche Ansichten zu bestimmten Themen, aber ich habe trotzdem etwas dazu lernt, glaub ich. Am Mittwoch musste ich dann auch meinen Vortrag über Georgien halten, wobei ich mir da das politische System von Georgien ausgesucht habe, weil mich das schon sehr interessiert hat. Ich werde dann mal meine kleine Skizze dazu in die Bilder hochladen. Es gab aber auch noch viele andere interessante Workshops, wo wir unsere Aufgaben im Gastland und mögliche Probleme besprechen konnten, oder einfach über ein bestimmtes Thema diskutieren konnten. Zum Beispiel haben wir ein echt tolles Spiel gespielt bei dem lustiger, oder erste einmal verwirrender Weise die Spielregeln an jedem Tisch ein bisschen anderes waren. So kam es dann zu teils heftigen Konflikten zwischen den Spielern, weil wir nicht reden durften und so nicht wussten, dass jeder ein bisschen andere Spielregeln hatte. Heute hatten wir einen sehr guten Workshop in dem wir über Gerechtigkeit diskutiert haben. Leider regnet es im Moment ganz schön viel hier am Werbellinsee, sodass wir nicht mehr so viel draußen sein können. Aber trotzdem macht alles ganz viel Spaß und die Stimmung ist auch gut! Inzwischen haben sich hier auch 2 Sachsen aus Dresden gefunden, die mit dem Auto einkaufen fahren und dann abends Bier und jetzt auch Wein, Sekt und Chips verkaufen. So ist die Versorgung bestens gesichert und man muss nicht erst zum Kiosk laufen, der sowieso meistens zu hat, dann wenn man ihn bräuchte. Also mein erstes Zwischenfazit: Ich finds hier echt super! (auch wenn manche Tage anstrengend sind und manche Seminare vielleicht unnötig lang…)


 



06.09.2010

Ankunft auf dem Vorbereitungsseminar

 

Heute begann also offiziell mein Zivildienstersatz im Ausland, mit dem Vorbereitungsseminar am Werbellinsee. Am Anfang des Tages war ich ehrlich gesagt noch relativ aufgeregt und angespannt, weil ich ja im Verlaufe des Tages meine Mitreisenden nach Georgien und auch noch über 200 weitere kulturweit-Freiwillige kennenlernen würde. Aber diese Aufregung verflog schnell am Werbellinsee, als ich die ersten Leute kennenlernte.

Schon auf der Autofahrt zum Berliner Hauptbahnhof lernte ich die erste Freiwillige kennen, die zufällig bei uns in der Nähe wohnte und wir sie deshalb mitgenommen hatten. Die Fahrt war auch deshalb interessant, weil Diana, zukünftige kulturweit-Freiwillige in Serbien, schon in Freiberg studiert. Da ich ja im nächsten Jahr am selben Ort studieren werde, konnte sie mir einiges über die Universität erzählen. Als wir dann am Treffpunkt in der Hauptstadt angekommen waren, wartete auch schon ein Bus auf uns, mit dem wir dann pünktlich um 1 zum Werbellinsee starteten.

Im Ferienlager am Werbellinsee angekommen wurden wir alphabetisch in Zimmer mit je 3 Personen aufgeteilt. So bin auch ich mit zwei  Freiwilligen auf einem Zimmer. Einer von beiden fährt nach Polen, der Andere nach Bulgarien. Doch zunächst fand ich erst einmal meine Georgien-Gruppe, die schon fast vollständig war. Ich verstand mich auch super mit allen und so ging es dann gemeinsam zur Eröffnung des Seminars in den lagereigenen Kinosaal, wo alle Freiwilligen begrüßt wurden. Die Eröffnung war wie ich fand gut gemacht und wurde auch nicht langweilig. Ganz besonders lustig war der Moment, in dem irgendein Handy klingelte und der Sprecher dies gnadenlos ausnutze um den Besitzer zu ärgern, welcher sich bestimmt am liebsten im Boden verbuddelt hätte. Doch auch danach war der Tag noch nicht zu Ende, denn nun lernten wir unsere Homezone kennen. Diese hatten wir vorher mithilfe eines zweifarbigen Bändchens ausgelost und sie soll in der Zeit des Vorbereitungsseminars unsere Familie darstellen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Homezone, mit dem hellgrün-gelben Bändchen und meinem Hometrainer Matze. Die Leute hier auf dem Vorbereitungsseminar sind einfach alle super gut drauf und es ist spannend zu erfahren wohin die Reise bei den anderen geht. Es sind wirklich alles tolle Leute hier! Im Moment bin ich einfach glücklich, dass alles so gut geklappt hat bis jetzt und ich freue mich auch auf das Jahr in Georgien auch wenn der Abschied von Deutschland für die Zeit schwer fällt. Morgen beginnt das Vorbereitungsseminar dann auch richtig und es beginnen die ersten Workshops.


 



01.09.2010

Der Countdown läuft…

Nun sind es nur noch 18 Tage bis ich Deutschland verlassen werde und meinen Zivildienst in Tiflis beginne. Alle Vorbereitungen sind in vollem Gange und auch meine Koffer habe ich schon vorgepackt. Am Montag geht es dann zuerst einmal in die Nähe von Berlin an den Werbellinsee zum Vorbereitungsseminar. Dort lerne ich die Leute kennen, die mit mir nach Georgien gehen werden. Außerdem werde ich dort auf das kulturweit-Jahr vorbereitet und bekomme bestimmt viel über Georgien erzählt. Am 15. September ist das Vorbereitungsseminar dann zu Ende und ich komme aus Berlin noch einmal zurück nach Hohenstein-Ernstthal. Am 17. September fahre ich mit meiner Familie in die Nähe von München, damit ich dann einen Tag später rechtzeitig am Flughafen bin. Halb 10 hebt dann mein Flugzeug nach Tiflis vom München Airport ab und mein Abenteuer „Zivildienst im Ausland“ beginnt…

 
 


 
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