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  Konrad in Tiflis
  Dezember
 
Monatsbericht  Dezember:  Die Türkei und was sonst noch alles passiert ist

Es ist viel passiert in letzter Zeit… viel zu viel um alles was ich erlebt habe in einen Bericht zu schreiben.  Ich war in der Türkei, ich habe eine neue Wohnung und wie ihr, denke ich alle wisst, ist zurzeit auch Weihnachten =) Kurzum, ich habe in den letzten Wochen wieder eine schöne und ereignisreiche, teilweise aber auch extrem stressige Zeit hinter mich gebracht. Dass ich jetzt wo ich diesen Bericht schreiben, gerade im Flugzeug von München nach Dresden sitze, ist schon irgendwie bezeichnend dafür, wie wenig Zeit ich in der letzten Woche hatte. Jetzt freue ich mich riesig zu Weihnachten zuhause sein zu können.
Aber fangen wir einmal wieder von vorne an. Ich war für zwei Wochen in der Türkei. In Ankara mussten wir zum kulturweit-Zwischenseminar, also einem Seminar von der Organisation mit der ich überhaupt erst nach Georgien gekommen bin.  Wenn man in ein Land reist, möchte man natürlich ein bisschen mehr sehen als nur die Hauptstadt. Deshalb haben wir Sechse Kulturweit-Freiwilligen aus Georgien beschlossen, nicht einfach mit dem Flugzeug nach Ankara zu fliegen, sondern mit Bus, Flugzeug, Bahn und Taxi durch die Türkei zu reisen.  Es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Zuerst sind wir von Tiflis mit dem Nachtzug nach Batumi ans Schwarze Meer gefahren, was sich leider nicht so bequem und entspannend zeigte, wie der Name „Nachtzug mit Schlafwagen“ vielleicht vermuten ließe. So kamen wir alle dank tropischer Temperaturen und lautschnarchenden Mitreisenden im Zug schon relativ übermüdet in der schönen Hafenstadt Batumi an. Doch von dort sollte es bald weitergehen, sodass wir uns nach kurzem Aufenthalt am Strand, einen Bus bis zur Grenze suchten. Von dort aus liefen wir dann in die Türkei, wo uns auch gleich offensiv ein Taxi angeboten wurde. Nach einiger Zeit fanden wir dann auch eins, was uns sechs zusammen zu einem angemessenen Preis in die nächste größere Stadt, nach Hopa, fuhr. Von dort aus ging es dann mit einem Reisebus weiter nach Trabzon, wo wir an diesem Tag, bei Egge, einem wirklich netten Couchsurfer mit großer Wohnung, alle zusammen übernachten konnten. Am nächsten Tag haben wir uns zusammen die Stadt angeschaut und gut zum Mittag gegessen. Der türkische Döner schmeckt schon gut, nur ist er ohne Soße ein bisschen trocken. In Trabzon war ich in meiner ersten Moschee. Die islamischen Gotteshäuser sind alle sehr schön und irgendwie sind es auch Plätze, einfach zum Wohlfühlen. Ich fühlte mich wie in einem großen Wohnzimmer, welches der Öffentlichkeit zugänglich ist. Abends waren wir mit Egge und einem weiteren niederländischen Couchsurfer, der auch bei Egge wohnte, Pide (eine türkische Spezialität) essen und anschließen noch in einer Bar. Auf jeden Fall war es wieder ein schöner Abend und eine sehr gute Idee noch eine Nacht in Trabzon zu bleiben. Leider hatte sich dadurch unsere Zeitplanung ein bisschen verschoben und wir hatten nur noch einen Tag für die kleine Stadt Göreme in der Nähe von Kayseri, die wir dann wieder mit Hilfe eines Reisebusses, sonntags um 9 Uhr am Morgen erreichten. Dort angekommen besichtigten wir, für 15 Lira (7,50 €), die alte Felsenstadt, die als Freilichtmuseum ausgebaut war. Die in den Felsen gehauenen Räume zum Wohnen und Beten waren sehr sehenswert und dank vieler deutscher Reisegruppen hatten wir auch die Möglichkeit, wirklich sinnlosen Informationen über die Wandmalereien von einem deutschsprachigen Reiseführer zu erhalten. Da das Gelände in Göreme sehr weitläufig war und wir noch etwas von der eindrucksvollen Natur sehn wollten liehen Jessi und ich uns danach noch einen Motorroller aus und machten eine kleine Spritztour auf der wir Kai mit einem Quad begegneten.  Abends ging es dann zurück nach Kayseri, wo wir schon beim nächsten Couchsurfer, wieder einem Studenten übernachteten. Da der Tag sehr anstrengend war gingen wir alle sehr schnell ins Bett. Am nächsten Tag fuhren wir dann in der Frühe nach Ankara. Auf dem Zwischenseminar dort wurde unsere bisherige Zeit des Aufenthalts besprochen und wir konnten hören wie es den anderen Freiwilligen aus Jerusalem, der Türkei, Syrien und Jordanien bis dahin ergangen war. Es war auf jeden Fall eine tolle Woche, mit vielen spannenden Berichten aus den anderen Ländern und auch einer super Organisation. Vielen Dank hier an dieser Stelle noch einmal an Grit, Timo und Ina Baum, die alles sehr gut geplant haben, bei unseren Problemen auch für uns da waren und  sich dabei sehr viel Zeit für uns genommen haben! Das Zwischenseminar endete am Freitag, doch wir fuhren nicht gleich wieder zurück nach Georgien, sondern schauten uns erst noch ein Wochenende lang Istanbul an. Die Stadt ist wirklich gigantisch. So viele Menschen und Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck habe ich bis jetzt selten gesehen. Irritierend für mich war nur, dass nach zwei Tagen hoffnungsloser Überfüllung die Innenstadt am dritten Tag (dem Sonntag abends) vollkommen menschenleer blieb. Am Montag ging es dann jedenfalls vom Istanbuler Flughafen Göcken zurück nach Tbilissi, an dem wir dann morgens um 4 ankamen. Ein schöner Aufenthalt in der Türkei war zuende und zwei doch noch sehr anstrengende Schulwochen warteten auf uns. Ich erzählte in der Schule viel von Weihnachten zuhause in Deutschland, ließ die Schüler Weihnachtslieder singen und zeigte Fotos vom heimatlichen Weihnachtsfest. Außerschulisch war ich noch beim deutschen Botschafter zuhause zum Weihnachtsempfang eingeladen, ich war beim Gedichtübersetzungsabend des Goethe Instituts, wir haben bei Pousa Plätzchen gebacken und es fand ein deutsches Filmfestival statt, auf dem ich mir den Film „Das weiße Band“ anschaute, den ich gerne weiterempfehle. Am letzten Tag gab es eine lustige Weihnachtsfeier mit meinen Lehrerinnen und Wolle. Ich kann also nicht behaupten, dass die letzten beiden Wochen Langeweile aufkam, zumal ich ja auch noch ein paar Mitbringsel aus Georgien zusammensuchen musste.
Fast hätte ich es jetzt vergessen. Umgezogen bin ich ja auch noch. Meine neue Wohnung ist wirklich schön. Sie hat ein riesiges Wohnzimmer mit Kamin, ist insgesamt sehr gemütlich und hat eine Dachterrasse mit Blick auf den Heldenplatz und große Teile der Neustadt, den Stadtteil Saburtalo, in dem sich auch meine Schule befindet. Sie befindet sich direkt im Dachgeschoss, sodass man wirklich über die gesamte Stadt schauen kann. Mein Fazit also: Eine bessere Wohnung hätten wir, bis auf den langen Treppenweg ins oberste Geschoss, nicht finden können. Ich bin sehr glücklich, auch wenn sich schon die ersten beiden Kakerlaken in Trinkgläsern ersoffen haben und unser Badfenster noch ein Loch hat.
Jetzt freue ich mich erst einmal auf Weihnachten in Deutschland bei meiner Familie, meiner Freundin und allen Freunden. Am 9. Januar bin ich dann wieder in Georgien und werde weiter zu berichten haben. Jetzt wünsche ich Euch allen erst einmal eine frohe, besinnliche Weihnacht und ein gesundes Neues Jahr! Ich hoffe ihr habt alle ein schönes und glückliches Fest!




 
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